Sunday, 30. September 2007

Geburtstag (1): Party in Williamsburg

Das letzte Wochenende im September zieht vorüber und bis es wieder eine MFG zum Grocery Store gibt, frühstückt man die RICH AND MOIST Honey Bran Muffins, die noch von der Beschenkung übriggeblieben waren. Denn Honey ist ja gut für die Gesundheit und wie die Nährwerttabelle anzeigt, dürfte da auch gar nicht mal so wenig von drin sein. Unsere Protokollantin ist immer noch krank, seit mehr als zwei Wochen fiebernd, hustend, kopfschmerzend, frierend und vor allem: fluchend. Inzwischen wurde infolge der steigenden Schlaf-Interruption sogar eine Antibiotikatherapie begonnen, verschrieben von einem miesen Umsonst-Arzt auf Campus, die Wirkung: unerwartet slight. Mit zusätzlichen Cough Surpressors in the background (die ich in D nie nehmen würde, weil ich besseres wüsste) kommt man inzwischen wieder halbwegs durch die Tage und Nächte. Mit Thermoskannentee als derzeitiges Hauptnahrungsmittel kann man es dann hoffentlich nächste Woche wieder wagen, sich in die Seminare reinzusetzen und mit Leuten zu unterhalten.

Dies also der Rahmen, in dem sich Freitag mein diesjähriger Geburtstag zutrug und auch abspielte. Da der halbe Tag leider semikomatös verlief und bloß die andere Hälfte halbwegs normal, beschloss man, die gefühlten 92 Jahre einfach zwei Tage lang zu feiern und die Festivitäten bis in den Samstag auszudehnen. Da es mir sowieso schon schlecht ging, dachte ich, könnte ich auch gleich auf ne Party gehen und meine Gesundheit vollkommen ruinieren. Also machten Sas und ich uns am späten Abend auf die Socken nach Brooklyn, wo eine aus meinem Department ebenfalls ihren Geb. feierte.

Direkt an der Williamsburg Bridge, in einer Halbruine bemalter Hausfassaden und stachelverdrahteter Zwischenhöfe, fand dieses Avantgarde-Ding statt, however avantgarde: es passte so dermaßen hierhin, dass ich es gar nicht anders erwartet hatte. (Bin ich jetzt avant-Avantgarde?) - Anyways, solche Parties muss man in Williamsburg feiern und ich glaube, ich habe diese Hood schonmal ein bisschen beschrieben, weshalb sich der aufmerksame Leser nun ein Bild machen kann. Es gab einen vollbärtigen Typen mit schwarzer Hornbrille der saß an einem Tisch voller Schalter und Regler und schob und schaltete seelenruhig vor sich herum. Das brachte eine Musik zustande, wie ich sie bisher noch nicht gehört habe: Stampfende Armeen Unterwasser wäre eine mögliche Beschreibung, Panzerraupen und Reptiliengeschrei in Tunnels eine andere. Beide würden den Eindruck zumindest nicht vollkommen verfehlen.

Unter einen abnehmenden Mond mit europäischem Gesicht kletterten wir später raus auf den Hof zu den anderen Long Islandern, wo auch immer noch genug Musik war, aber in Unterhaltungslautstärke. Stil hat nichts mit Unfreundlichkeit zu tun und eine gute Party nichts mit übermäßigem Alkoholkonsum. Gespräch über Reiki und diesbezügliche Verabredung für nächste Woche. Um 2.30h langsam merken, dass jetzt gut ist, sich für alles bedanken und den Weg nach Hause antreten. Alle Bahnen auch in die richtige Richtung nehmen und ihre Umsteigeschnittstellen kennen. Nachts sind genausoviele Leute unterwegs wie tags, der amount of freaks exceeds vielleicht ein bisschen die deutschen Nachtstandards, aber eigentlich ist immer noch alles pretty normal. Man kann an die Straßenzüge sich bereits erinnern und wie sie sich aneinander reihen, auch im Dunkel, ein Gefühl für die Gegend ist entstanden: es gibt eine Landschaft. Über sich selbst erstaunt sein, wie etwas so Mythenbehaftetes so real sein kann, dass man sich nicht nur darin zurechtfindet, sondern auch ganz einfach darin leben kann.

Um 3h schließlich nach Hause kommen in Greenwich Village und damit zum ersten Mal später daheim sein als die 19-jährige Mitbewohnerin hier. Den Schlafsackplatz in der Küche einnehmen und damit fast ein eigenes Zimmer in der Stadt haben, zumindest ein so ähnliches Gefühl. Eigentlich ziemlich prima zwischen Kühlschrank und Badezimmer schlafen können und aber auch das nicht erwartet haben. Vielleicht also doch nicht so avant.
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