Yucatán

Monday, 21. January 2008

Tropen

Tropen

Regenwald. Feucht- und Monsumwald. Grüne Wände. Jede Menge Getier im Dickicht. Dann sonnt sich ein Leguan. Oder zischt etwas in Bodennähe. Tropen: Die Luft klebt zwischen Haut und Tshirt. Nicht unbedingt muss die Sonne dabei scheinen.
Hin und wieder Blumen. Dann flattert etwas auf.

An manchen Tagen kann man die Luft fast greifen. Man kommt nicht in den Regenwald hinein. Da bräucht man schon eine Machete und Schutzkleidung. Man kommt nicht hinein: Das verstehe ich eigentlich überhaupt nicht. Wenn da doch etwas vor mir ist, was ich kennen lernen will. Aber da ist kein Zugang. Ich stehe nur immer wieder vor einer grünen Wand.

Ich gehe herum, versuche von links, versuche von rechts. Aber das ist zuviel gesagt: Denn versuchen kann ich ja gar nicht. Es ist nicht so, dass es schwierig wäre, irgendwo seinen Fuß hinzusetzen. Es ist einfach, dass da überhaupt kein Boden zu sehen ist. Und wo der Bodenbewuchs aufhört und die Lianen-Efeu-Flechterei anfängt, lässt sich ohnehin nicht sagen.

Die Flechterei verhängt die Äste voreinander. Dahinter ist zwar auch was, wie man noch erkennen kann. Aber auch das ist wieder ununterschieden grün. Alles hängt mit allem zusammen. Du denkst, da sind Welten, aber der Fotoapparat kann dir nicht helfen. Alle Fotos sind grün. Man erkennt keine einzige outstanding Form. Kein Blatt, keine Schlinge, keinen Ast, NIX. Es gibt keine Landschaft, sagt man dann zur Kamera. Und löscht die Fotos wieder.

Zu Reportagezwecken sei also gesagt: Der Regenwald ist eines der langweiligsten Fotomotive auf dieser Reise, obwohl die beeindruckendste in natura. Fürs Fotografieren aber viel zu hermetisch. Für Nichtschutzbekleidete Machetenträger.
Von daher gibt es hier nur ein Foto der Palmen, die dem Regenwald vorangestellt waren. Dahinter eine Schneise weißrindiger Bäume, aus denen zB. die Cabañas (Hütten mit Palapadach) gebaut werden. Das dahinter, das Ungefähre Grüne, das wäre er dann.

Rúta Puuc: Uxmal - Chichén Itzá - Kabah

Uxmal Santa Elena / Noch kleiner als Ticul.
Mérida - Uman - Muna - Maisfelder getrocknet.
Der Urwaldgarten vormittags, world at peace. Der Baum umwickelt von Spinnefäden. Alles lebt hier. Alles ist bevölkert. Auch die Wasserrohre. In der Nacht kommt es dann rausgekrabbelt. Taubenähnliche Vögel in der Luft, Falter,

Die Erde: Rot, und in Rissen; die Wurzeln schlagen auf, Stein wölbt sich auf die Seite der Erde, auf der wir laufen. Gibt nur Sonne. Blätter segeln auf Blätter, die noch wachsen, barfuß wie auf Fliesen

Vorbildliche Palmen mit viel Abstand zueinander. Wer sich zu lang nicht
bewegt, spürt die Fliegen

Uxmal [U'schmal, nix mit x] zu Neujahr.
Die Reise wird jetzt nach Guatemala weitergeplant und nach Guatemala nach Chiapas. Von Landschaften dort wird berichtet, die ich nicht mehr sehen werde. Am 21. Januar werde ich wieder auf Long Island sein und Long Island wird seine Offices closed haben, denn es wird Martin Luther King Day sein. Etwas weiter südlich werden meine Freunde dann durch Guatemala wandern. Aber heute ist noch Rúta Puuc.

Diese Straße der Maya, um die alle bedeutenden Stätten Yucatáns angepflanzt sind, führt u.a. an Chichén Itzá, Uxmal und Kabah vorbei. Heute Nacht bleibts noch einmal beim Urwaldgarten, alles weitere ist noch nicht klar - nur, wie es nach dem 20. weitergeht. Heute hats geregnet. Außerhalb der Regenzeit.
Regenzeit: Jeden Tag um Vier - man stellt seine Uhr danach - regnet es. Eine halbe Stunde lang. Dann hörts auf. Jeden Tag um Vier. Im Sommer.

So summt die Luft gemeinsam mit den Löchern im Erdboden.
Den Rückflug nach Deutschland am 17.1. verfallen lassen.

Kabah / Warten auf den Bus nach Santa Elena. Jungs aus einem anderen Land (ein irreführendes Detail) spielen Fußball mit einer vollen Wasserflasche am Straßenrand. Die vertreiben unsere ganzen Mitfahrmöglichkeiten. Aber dann hält ein Pickup und wir fahren auf der Ladefläche mit. Gedichte über Einsamkeit sind in guter Gesellschaft.

Bloß wenn sie denken, sie wären Prosa, ..

Saturday, 19. January 2008

Valladolid (2)

Valladolid

Rathausdings, oder zumindest ein irgend repräsentatives Gebäude im Ortszentrum. Komisch, nach stundenlanger Fahrt durch den Urwald plötzlich wieder in die, naja, Zivilisation zu kommen. Zu allen Seiten nichts als Urwald und zum nächsten Ort in die andere Richtung auch wieder mehrstündige Fahrt. Und doch wohnen hier Leute und waren wohl auch einige Konquistadoren, die Kontinentalkultur vorbeigebracht und dagelassen haben, damit das Ganze dann ein wenig verfallen kann.

Valladolid (1)

Valladolid

Friday, 18. January 2008

Cobá - Valladolid



Mit dem Bus von Playa del Carmen, Quintana Roo über Tulúm nach Valladolid, Yucatán. Kühler Bus, amerikanische Klimaanlagenverhältnisse, draußen alles grün, alles Urwald. Palmen, verschiedene Sorten, teilweise abgebrochen, Waldruinen;
Hütten mit Palapadächern (Dächern aus Palmenblättern) mitten im Grün, farbenfroh gestrichen. Davor Kieshaufen oder anderweitiger Schutt.

Gesteinsbrocken, schlafende Mexikaner im Reisebus der unerwartet belüftet keuchende Kleinkinder, Hütten aus Holz in denen die Leute, ja, auch wohnen.

Nach Cobá. Eine einzige Straße durch den Urwald. Manchmal ein bisschen Schneise gibt den Blick frei auf die Reichweite des Waldes nach innen wohin man nicht laufen kann. Holpriger unterkühlter Bus ins Innere der Peninsula, Bäume weißer Rinde ragen aus den Wucherungen wie Giraffen.
Und das ist auch noch die Welt.

Ein Mädchen mit langem dunkelbraunen Zopf auf einem schrottigen Fahrrad von außerhalb des Busses mustert dessen Insassen. Sie legt die Augen in Schatten. Die Sonne brütet Krokodilseier aus. Die Reisenden gähnen vor Zeit. Mittag im Süden von Mexiko.
Photobucket


Sunday, 13. January 2008

Chichén Itzá

El Castillo, Chichén Itzá

Falls einer von euch Archäologen, Ur- und Frühgeschichtlern, Mesoamerikanisten, Ethnographen und Religionswissenschaftlern sich schon mal gefragt hat, wo es eigentlich noch was auszubuddeln gibt, dem sei nach Mexiko geraten (und auch nach Peru, aber das ist ja hier grad nicht Thema). Es wird davon ausgegangen, dass ca. 70% aller Pyramiden dort noch gar nicht entdeckt sind. Ich nehme an, dazu zählt man auch diejenigen Stätten, wo man schon weiß, dass es sie gibt, die aber noch überwuchert sind von Urwald. An solchen Sachen geht man spazieren vorbei. Geschont wird da gannix, an den etwas weniger verwaldeten Tempeln stellen Typen ihre Elotes-Stände auf und Kinder bewerfen sich mit dem historischen Gut, von Stufe zu Stufe hüpfend. O.a. Berufsgruppen sollen sich eine Orga aus Europa schnappen und mit deren Geld da unten anfangen zu arbeiten, denn Mexiko gibt selbstverständlich nicht viel für alte Gemäuer aus.

Mit Ausnahme der Tourimagneten, wie zB. Chichén Itzá.

Sunday, 9. December 2007

La Península de Yucatán

Yucatán, die Halbinsel im Süden Mexikos, wird meine nächste Station.
Wie bereits hie und da kurz erwähnt, werde ich am 23. Dezember in ein Flugzeug steigen,
JFK nach Mexico City und dann in noch eins, nach Cancún. Dort werden mich dann zwei Freunde abholen und gemeinsam werden wir Geburtstag von einem der beiden sowie Weihnachten und Silvester auf der Insel herumreisend und feiernd verbringen.

Ich bin zwar immer noch völlig mitten in den universitären Abgabeterminreihungen, aber heute Abend haben wir schonmal ein bisschen angefangen, die Reise zu planen, und es wird glaube ich sehr sehr horizonterweiternd, und ich bin ein Häufchen Endorphine.
Die Vorhandenheit von Internetcafés am Strand und im Urwald bezweifle ich doch recht stark. Von daher wird es Berichte und Fotos vermutlich erst im neuen Jahr geben, wenn ich am 8. Januar wieder hier bin.

Wie es derzeit aussieht, haben wir vor, die Ostküste Yucatáns hinunterzufahren, die am Karibischen Meer liegt. Ganz im südlichsten Süden grenzt México an Belize und Guatemala, aber ich weiß nicht, wie weit nach Süden wir tatsächlich fahren werden. Wir wollen zu den Ruinen von Tulum und bei den Riffhaien schnorcheln (falls die das nicht stört). Nach der Küste geht es geplantermaßen in den Urwald, wo es u.a. Ozelots und auch Taranteln gibt. Im eher Halbinselinneren wollen wir nach Chichén Itzá, einer der am besten erhaltenen Mayastätten. In Mérida nahe dem Golf von Mexiko treffen wir dann auf zwei weitere Freunde, um mit denen zusammen Silvester zu feiern.

Was wir sonst noch so machen, falls das noch nicht reicht, entscheiden wir die nächsten Tage oder auch erst, wenn wir dann da sind. Ich wollts nur schonmal kurz verkünden.
So, und bis dahin pendle ich also weiter zwischen der Weihnachtsdeko Port Jeffersons und dem eingefrorenen Sande Sound Beachs, schreibe fleißig, damit ich auch bald fertig bin, und habe außerdem inzwischen mit der Zimmersuche in Brooklyn fürs nächste Semester begonnen. Hoffentlich werd ich da schnell fündig.
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