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Monday, 17. March 2008

MoMA

MoMA










Und da war es also, ungeplant ist es passiert, man hat mich ins MoMA geschleppt. Mit morgen frueh dem Abflug nach Minneapolis und noch ueberhaupt ach so gar nichts gepackt ja, habe ich noch Besuch bekommen, Vodka in Polnisch-Greenpoint, ausgedehnte Nachhausefahrten durch Bushwick und heute ein Treffen mit zwei weiteren Maedels aus meinem Department, also sind wir zu viert ins MoMA auf der 53. & 5. marschiert, was fuer New Yorker Studenten ja kostenlos ist. Ja.

Die haben im Moment eine Sonderausstellung mit Titel "Color Chart". Also halt um Farben. War schoen, dass alles mal wieder bunt war, hat mich aber nicht besonders beruehrt und ich bin ja da so von der alten Schiene, ne. Aber die Dauerausstellungen waren nice. Schoene Iglus aus organischem und anorganischem Material, Bacon und Rauschenberg und LeWitt und Pollock, Duchamp, Fleischmalerei, Erzmalerei. So.

Danach sind wir in die East Village in eine Bar namens "Cooper35", wo preislich zu empfehlen ist in terms of Billig. Incl. unaussprechlicher Japandumplings und laecherlich billigen Cocktails.

So, und jetzt ist aber wirklich Schluss, in den Bergen ist Winter, ich muss strategisch denken. Habt es gut und mal sehen, ob die Berge Internet haben. In der Stadt fangen die Baeume jetzt an herumzuknospen. Schoene Fruehlingswoche!

Thursday, 14. February 2008

Valentino & The City (1)

Nein, heute ist nicht der Dreizehnte, obwohl alles zunächst danach aussieht. Der Himmel irgendwas zwischen weiß und grau. Meine Mitbewohnerin grün-frottiert und verschlafen. Ich zu müde zum Soduko-Rätseln. Mitbewohnerin wünscht mir heute statt eines guten Morgens einen frohen Valentinstag. Das hat mir außerhalb von Beziehungen noch keiner gewünscht.
- "Ach, das wünschen die im Radio schon seit gestern Abend."
Ich hatte gerade zum ersten Mal erfolgreich mit der neuen Kaffeemaschine experimentiert.

In Kingston-Throop steigen Schulmädchen mit Heliumballons in die Subway. Die Mädchen wissen schon ganz genau, was Sache ist. Die Jungs, die schon in der Subway sitzen, kichern aber noch.
Im Seminarraum an der Columbia, eine einstündige Subwayfahrt später, schiebt eine Kommilitonin selbst gebackene Herzchenkekse mit rosa Zuckerguss für alle auf den knarrenden Historientisch.
Der Dozent, ein Philosoph dem sein Name vorauseilt der aber hier unerwähnt bleibt, entert den Raum und wünscht zur Begrüßung erstmal Happy Valentine. Sodann geht es wieder um die Dynamiken in Überzeugungssystemen, unterbrochen von Kekskrümeln.

Zwei Stunden später verlasse ich das imposante Gemäuer; vorbei an Rodins Höllentorknienden husche ich und quer über den grecoromanischen Campus, der mit Ballons, Schleifen und Glückwünschen kopfüber dekoriert ist.
Scharen gutgekleideter Graduates kommen mir entgegen mit Blumen in ihren Handschuhen, Schnitt oder Topf.
An den Türen der Verbindungshäuser wartet der amerikanische Fleuropdienst mit Rosensträußen, dass ihm aufgemacht wird.
Sonnenbebrillte Schränke von Gangstas in Kapuzenpulli und Lederbomberjacke laufen mit jeweils ca. drei herzförmigen rosa Luftballons die West 103rd Street entlang.

Was feiert ein Land, in dem es vor Singles und Frischgeschiedenen nur so wimmelt?

- "No matter if you're in a relationship, or if you're just dating.
And even if you're a single: On Valentine's Day,
we celebrate all the love you got within you
and all the love you got for everyone around you."

Bereits vor Tagen hatte in meinem Emailpostfach die Hineinflatterei von Glückwünschen begonnen zu einem Tag, den - wie ich bisher dachte - außer den Medien sowieso niemand feiert -
Und so komme ich nicht umhin, mich in dieser rosaroten aufgepusteten Zuckergusslandschaft auf der Upper West Side doch slightly misplaced zu fühlen. Zudem verspüre ich auch irgendwie gar kein Bedürfnis danach, die Liebe in mir und oder etwa auch zu meinen Mitmenschen zu feiern.
Lieber will ich Kaffee - Deus ex machina tut sich der nächste Starbucks vor meinen winterunterkühlten Äuglein auf. Und ich weiß ja nicht, oppet Marktstrategie is, oder ob ses einfach vergessen haben, aber inside the cafe - nix mit rosa!

Friday, 21. December 2007

Christmas in Suburbia

christmas in suburbia

So, und mit diesem Gruß ausse unmittelbare Nachbarschaft bin ich jetzt erstmal wech.

Schöne Zeit euch allen und bis nächstes Jahr!



Wednesday, 5. December 2007

Lichterfest

Kein Schnee mehr wieder, aber kalt. 30°F = 0°C: Wir sind jetzt am Gefrierpunkt angelangt. Der Wind fegt über die Insel in einer solchen Unerhörtheit, dass man einen Beschwerdebrief schreiben möchte. Unsere Vermieterin weist uns darauf hin, die Heizung nicht unter 60°F einzustellen, da ansonsten die Heizung einfriert.
Da ansonsten die Heizung einfriert!

Die Presentation verlief gut, und jetzt bin ich froh, und wende mich den restlichen Projekten und Papers zu. Ich schaffe nicht alles vor Weihnachten, aber der Januar ist ja auch noch frei - fast komplett, und ich hoffe auf meinen Exchange-Student-Status, um bis zum 28. Januar (wenn der nächste term losgeht) Verlängerung für alles zu bekommen, was jetzt noch aussteht.

Heute ist Lichterfest an der Uni. Gefeiert werden alle upcoming kulturellen oder religiösen Feste, die meistenteils auch tatsächlich was mit Licht zu tun haben. Gefeiert werden
Christmas,
Three Kings Day,
Kwanzaa,
Hanukah,
Ramadan,
Eid ul-Fitr,
Eid ul-Adha,
Diwali,
Rohatsu und die
Native American Winter Solstice. Toll!!

Nikolaus wird hier offensichtlich nicht gefeiert. Aber deutsche Adventskalender hab ich schon in den Geschäften gefunden. Ganz groß ist hier Ferrero Rocher zum Fest. Ice-Skating am Rockefeller Center dürfte mittlerweile eröffnet sein. Ich war schon lange nicht mehr am Times Square. Mal sehen, ob ich das noch schaffe, die nächsten Wochen.
         Lichterfest auf amerikanischem Parkplatz zu Thanksgiving

Wenn ich morgen wieder in der City bin, werde ich also hoffentlich Winterstiefel einkaufen und einen Wintermantel. Aber ebenso brauche ich Sandalen und einen Badeanzug oder etwas Vergleichbares - denn am 23. geht es in die Karibik!!
Ebenso muss ich Sunblocker bedenken und Kleidchen. Laut Online-Weatherforecast sind es da unten gerade 30° - in Celsius!

Friday, 23. November 2007

Thanksgiving



Gestern war Thanksgiving. Wie vielleicht schon mal erwähnt ist das fast so wichtig wie Weihnachten und obwohl ich eigentlich nur Truthahn und Sitcom damit verbinde, bin ich jetzt von meiner Umwelt angesteckt worden und tatsächlich ein wenig in Feiertagsstimmung geraten.
Die meisten meiner Leute haben sich für die Kurzferien nach Hause verabschiedet und sind entsprechend in ein bis zwei Flugzeuge gestiegen. Keine Kurse und das Research Project wurde für kurz beiseite geschoben, um für die Dauer der Ferien (bis Sonntag) an einem anderen Projekt zu arbeiten.

Ich hatte eine Einladung zu einem alternativen Thanksgiving im Hause eines Kommilitonen von mir aus der Manhattan Class in seiner Caribbean Neighborhood in Brooklyn (ich glaube, Prospect Heights) und das wär sicher auch cool geworden, aber ich fühle mich (wie jeder hier) derzeit so behind everything, dass mir danach ist, lieber den ganzen Tag zu arbeiten und das mache ich nun glücklicherweise auch.

Nun flattern die Blätter im Goldenen-Oktober-Stil um alle Dächer und ich weiß nicht, wie wahrscheinlich es ist, dass ich dieses Jahr nochmal rauf nach Vermont komme. NYC hat am Sonntag eine große Parade. Nun wird glaube ich auch offiziell die Weihnachtsdekoration inauguriert. Port Jefferson ist geschmückt wie ein hübsches Hafenstädtchen. Ich freue mich auf kleine Lichter. Noch streunen die Katzen umher. Der Winter aber soll kalt werden und bis März dauern.

Als ich die letzten Wochen vermehrt schlotternd auf dem Parkplatz oder in Einfahrten stand, sagte man mir, das ist noch gar nichts.
Und zwar ohne Triumph im Gesichtsausdruck. Ich glaube,
die meinten das ernst.

Friday, 9. November 2007

November

Stünden meine ersten Pläne vom einsemestrigen Aufenthalt noch, würde ich jetzt wehmütig sagen November; Halbzeit. Andere Leute sagen das. Andere Leute sind meine Mitbewohner und meine Freundin in der City. Diese Menschen kaufen jetzt zusätzliche Koffer und denken schon in Wochen und nicht mehr in Monaten. Alle aber diskutieren wir Flugdaten nach Schottland, Florida, Mexico, Berlin Chicago Illinois.

November ist wetterlich immer noch recht umschwünglich. Die Fauna zeigt sich mittlerweile deutlich verfärbt, das Wetter schwingt von sturmähnlich zu spätsommerlich-sonnig zu verregnet-deutsch. Mit 6°C haben wir immerhin immer noch doppelt so hohe Temperaturen wies Ländle. Ha.

Novemberzeit ist Paperzeit. Geistig abwesende Mitstudenten bleiben nach den Abendseminaren bis 2, 3h nachts noch in ihren Offices zum Arbeiten. Miss Ahnungslos stolpert durch die Flure auf der Suche nach Konversation und bleibt an ihren eigenen Aufgabenzettelchen hängen. Da sind Seiten zu füllen, doch zunächst Mengen an Literatur sich anzueignen, und zwar genau solange, bis man den eigenen Punkt in der ganzen Geschichte vergessen hat und endlich bereit ist, standesgemäß zu reproduzieren.

Aus lauter Übermüdung oder auch aus Prokrastinationsgründen trifft man sich dann doch hin und wieder mal abends oder nachts oder auch frühmorgens für soziale Interaktion in Begleitung von Genussmitteln, doch die Gedanken sind immer da, wo man selber grad nicht sein will - in den noch nicht erledigten aber drängenden Aufgaben, in der eigenen unklaren Fragestellung, in der für Philosophen mit der Dauer ihrer Ausbildung zur Gewohnheit gewordenen Angst, die großen Denker und ihre Hauptwerke falsch zu interpretieren, dann wieder in den noch nicht erledigten Aufgaben die aber drängen, und wenn alles das Abwesendsein auch nicht mehr hilft, kommt man konversationell schließlich doch wieder auf die Flugdaten zurück. So what are YOU doing on Thanksgiving?

Das Research Project drängt, die Arbeit ist viel, die Nächte sind kühl und der Schlafsack hilft auch nicht. Immer ist was mit der Heizung, ganz egal das Land. Auch die Papphäuschen auf Long Island bilden da keine Ausnahme. Meine Vermieterin ist derzeit heiraten in Bangladesh. Das bedeutet, zwei Wochen niemand da, bei dem man sich über die Temperaturen der Innenräume beschweren kann. Die zweite Erkältungswelle ist mittlerweile so halbwegs wieder vorüber. Bei Gelegenheit eine Wärmflasche einkaufen.

Wenn sich schließlich in zwei Wochen die Mehrheit der Gemeinschaft in den jeweiligen Heimatsstaat zurückbegibt, um Truthähne zu tranchieren, bleibt hoffentlich etwas Zeit, alle die eigene Arbeit in trockene Tücher zu verstauen und gegen Anfang Dezember mit der erwarteten Presentation und dem according Paper aufzuwarten, bei alledem jedoch nicht auch noch die anderen Papers vergessen die für die anderen Seminare rufen ich hab vergessen, wieviele;

dann auch noch wartet ein Stapel deutscher liegengebliebener mitgenommener und wieder liegengebliebener Arbeit schweigend im Regal, während ich schon wieder Verhandlungen mit dem Auslandsbafögamt über die Verlängerung meines Bewilligungszeitraumes führe. Und kaum ist es Morgen, ist es bald auch schon wieder Abend und Schlafsackzeit und dann wieder Zeit, halb unterkühlt und mit Campinggefühl aufzuwachen. Für die Zeit neue Teesorten im Organic Grocery Store finden. Umckaloabo preisen. Immer unter der Decke bleiben. Das mit dem Sport vergessen.

Aber bunte Bäume allumher. Schöner November soweit.

Tuesday, 30. October 2007

Halloween



Dieses Wochenende war die Stadt voller venezianischer Rokokoschönheiten, Schlümpfe Schlumpfinen Papa Schlumpfs, Baseballspielerinnen, Superhelden (die ganze Palette), Piraten, Pippi Langstrumpfs und ähnlichen Gestalten. Ich habe mir Halloweenparties spookier vorgestellt, vom Dresscode her. Geschäfte zur angemessenen Kostümierung sind jedenfalls zur Genüge mit einem Male aus allen Richtungen aus dem Boden gesprossen und am Broadway verankert worden. Dennoch erinnerten die Scharen bemalter, maskierter und besäbelter Menschen eher an Karneval in irgendeiner Rheinmetropole.

Hier auf der Insel ist alles noch ziemlich ruhig. Ich wundere mich, dass meine Mitstudenten noch keine Pläne für morgen haben. Vielleicht ist es also tatsächlich mit deutschem Karneval vergleichbar. Vielleicht ruhen sich auch alle bloß aus für die Party, die am Wochenende stattfinden wird, allerdings eher aus Geburtstagsgründen die.

Zuhause haben wir schon einen Eimer voller Trick-or-Treat-Süßigkeiten vorbereitet, wenn morgen die Kinder von Haus zu Haus ziehen. Ich bin gespannt.
Hätt ich die Zeit, würde ich jetzt auch nochmal durchs Village ziehen und Fotos von den Häusern machen, denn zumindest die entsprechen der Halloweenästhetik, wie sie zu erwarten gewesen war. Aber ich fürchte, dazu wird es nicht kommen.
Es sei denn, die Häuser bleiben noch für eine Weile so, dann vielleicht am Wochenende. Nach der Party.


Saturday, 27. October 2007

Notiz zu San Diego:



In San Diego rufen die Leute, die evakuiert werden mussten, jetzt sich selbst an.

Es gilt folgende Regel:

Springt der Anrufbeantworter an, steht das Haus noch.
Gibt es ein Besetztzeichen, ist es weg.



Friday, 26. October 2007

Hurricane Season



Obwohl ich mich bemühe, die New York Times regelmäßig zumindest zu überfliegen, waren die News doch eher in Deutschland als bei mir, dass große Teile San Diegos evakuiert werden mussten infolge von Feuer in ganz Kalifornien. Kimberly ist aus San Diego. Die telefoniert jetzt viel. Aber es ist auch nicht das erste Mal, dass das passiert; in ihrer Kindheit ist die Stadt öfters mal evakuiert worden. Dann gibts für eine Weile Mobile Homes.

Jeden Tag lernt man mehrere neue Sachen. Gestern zum Beispiel, dass jetzt Hurricane Season auf Long Island ist.
Was das bedeutet, habe ich noch nicht gelernt. Klar gibts ein bisschen Wind, aber wir sind ja hier auch an der See. Wie alle anderen Häuser ist auch unseres aus Pappe; man darf also gespannt sein, wie es die neue Jahreszeit meistert.

Es werden mittlerweile schon U.S.-Reisepläne geschmiedet für Herbst und Frühling dann, während man noch überm Tee sitzt und die Musik überlegt für die Party nächste Woche. Während Spring Break mit dem Auto für eine Woche durch die Staaten bis nach Kalifornien, Jane kennt jemanden in Kalifornien. Aber kennen wir nicht alle jemanden in Kalifornien?

Bis dahin brennt es jedenfalls dann nicht mehr.

Mit näherrückendem Halloween bestellt man nun standardmäßig seinen Fairtrade Coffee, No-Trans-Fats Muffin und das Brooklyn Ale mit Pumpkin Flavor. Die Häuser sind mit fluoreszierenden Spinnweben auf ihren Veranden ausgestattet, mit überlebensgroßen Scooby Doo-Aufblaspuppen im Vorgarten, mit lebensgroßen grünhäutigen kariösen Hexen auf dem Treppenabsatz und natürlich jeder Menge Skelette, Fratzen, Trick or Treat-Schildern, einem - wie auch Scooby Doo - aufblasbaren Evil Winnie Pooh und Announcements über Sonderveranstaltungen aus bevorstehendem Anlass.

Schlagartig ist es wieder kalt geworden in terms of 13°C.
Auch die Stadt gestern war wolkig eine andere. Bisher (?) ist es dort aber immer noch wärmer als auf der Insel.
Ich bilde mir ein, dass das von der Gebäudedichte kommt.
Am Union Square setzte sich gestern eine müde Frau hin mit einem Pappschild
- Tired of Prostitution. Need Money Please -
und ihrem ich nehme mal an Zuhälter ridiculously gestikulierend und in weißgoldener Paschajacke right next to her.
Die Frau: schätzungsweise 46, der Typ: etwa 29.
Es wird bald zu kalt zum Draußenstehen.

Richtig warm ist es dagegen unter der Erde, wo jetzt alle Musikstudenten hingehen, um Experimentell-Zither zu spielen, und Promotioner die Special Offers, für die sie jeweils angeheuert wurden, der pendelnden Öffentlichkeit in Rapform präsentieren.

Nun gibt es Wolken, drei Decken, Kapuzen und aber natürlich immer noch den Sonnenbrand vom Wochenende.
Bei Wind und Regen gehe ich jedenfalls nicht mehr joggen, weder in Suburbia noch im Village oder am Strand.
Viele Amis sind übrigens der Auffassung, das Reden über Wetter sei eine deutsche Eigenart.


Tuesday, 23. October 2007

Herbst auf Long Island

Irgendwie will es gar nicht so richtig (i.e. im deutschen Sinne) herbsten auf Long Island. 97% aller Bäume sind noch immer grün, wir haben weiterhin meistens Temperaturen über 20°C. Das Meeresklima inhibitiert den Jahreszeitenwechsel. In Colorado ist es längst rot und gelb, wie mein Besuch mir letztens sagte.

Dennoch finden inzwischen auch hier die jahreszeitentypischen Aktivitäten statt. Bloß halt bei strahlendem Sonnenschein. Dieses Wochenende sind wir (i.e. das halbe Department) zur North Fork rausgefahren zum Pumpkin Picking. Dort ganz weit draußen also im Osten der Insel, zwischen all den Alice-im-Wunderland-Teehäuschen in rosarot, reihen sich Mais-, Wein- und Kürbisfelder aneinander. In Deutschland ist man, als ich Kind war, als Familie im Juni immer auf die Erdbeerfelder gefahren und hat dort gesammelt. So ähnlich muss man sich das vorstellen, natürlich mit dem Unterschied, dass man an Kürbissen in der Regel quantitativ weniger mitnimmt.

Im Anschluss hatten wir Tee und Scones in einem der bereits erwähnten Alice-Häuschen. Ich wusste gar nicht, dass Tee hier so eine große Sache ist. Und als wir damit fertig waren, ging es schließlich noch weiter nach Osten, zu einem Weingut, wo ich dann eine echt amerikanische Weinverkostung erleben durfte.

Zuerstmal ist es schon komisch, dass Wein nicht unbedingt Berge braucht, um zu wachsen. Hier is halt allet flach. Das Etablissement macht zwar auch hier auf gehoben, aber weitaus weniger auf verstaubt uralt und düster und vielmehr auf modern schwarz-weiß mit Jazzpiano und extra designeten Weinlabels von irgendwelchen New Yorker Stylern.

Amerikanische Weinverkostung könnte man auch Speed-Tasting nennen: Etwa alle zehn Minuten ein neuer Wein. Insgesamt verkostete Weine: So um die sieben? Ich hab nicht alle mitbekommen. Ich war zu langsam! Ich noch an meinem zweiten Wein, waren die anderen bereits beim fünften.
"In Deutschland", begann ich zu schwafeln, "dauert so eine Weinverkostung den ganzen Nachmittag. Für jeden Wein lässt man sich mindestens ne halbe Stunde Zeit." Große Augen begleiteten daraufhin meine abenteuerliche Geschichte aus dem Land der Langsamen und so erzählte ich von beispielsweise meiner letzten Weinverkostung, die ich in der Pfalz hatte, bei der wir nebenbei auch noch alles über die Landschaft erfahren haben und welche soundsoalten Erdschichten mit was für welchen Mineralien angereichert sind, was wiederum den soundsobesonderen Geschmack bei demunddem Wein begünstigt.
Während ich das so erzählte, klang es auch für mich komisch. Naja, hier geht das halt anders.

Ich beschloss, in diesem Falle doch lieber europäisch zu bleiben und die Hälfte zu verpassen. Über den Weinfeldern ging die Sonne unter in Magenta. Typ mit Gitarre spielte Hey there Delilah, what's it like in New York City und nach Sonnenuntergang machten wir uns schließlich auf zu Leuten nach Hause zu Zwecken des Pumpkin Carvings.

Im Garten nach Dunkel war es immer noch warm genug, wir veranstalteten also ein schönes Campfire und saßen drumrum und schnitzten Fratzen respektive Diskokugeln und mein Kürbis bekam eine Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt, ihr Körper eine Doppelhelixstruktur, die sich um den ganzen Kürbis zog. Leider hatte ich an dem Tag keine Kamera zur Hand. Und heute, drei Tage später, sieht der Kürbis leider auch nicht mehr so fit aus, als dass ich ihn euch unbedingt zeigen müsste. Man könnte sogar sagen, er sei unfotografabel geworden.

Länger als den Kürbis werde ich wohl meinen neuen Sonnenbrand behalten.

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