Moving to Long Island - Port Jefferson Station III
Die einzig melancholische Stunde, die ich bisher hier hatte, war am Dienstag. Die kam bisher immer, wenn ich irgendwo anders neu hingezogen bin, umgeben von Leuten war für eine Weile, und dann danach zum ersten Mal wieder allein. Ich hatte an dem Morgen zuviel auf Deutsch gechattet; da ich da das Englisch noch nicht so gewohnt war (ich will nicht sagen, dass ich das jetzt bin, aber inzwischen wird es einfacher), fiel es mir danach schwer, wieder ins Englische rüberzuswitchen, als Shanaz zu mir rüberkam und ich den Mietvertrag unterschrieben habe. Shanaz fuhr mich anschließend zum Jefferson Plaza, eine Art Einkaufsmeile, mit vielen Billigläden und jede Menge Fastfood. Dort lief ich alleine eine Weile herum, stand wie ein Alien in den großen Läden und starrte auf die schreienden Produkte (non-fat, low-carb, sugar-free, 100%vegan, "I can't believe it's not BUTTER!"-Buttersubstitut, non-GMO, now 20%off, now 10% more + plastic bag, buy 5 - get one free, etc pp), als wäre ich noch nie im Walmart gestanden.
An der Kasse verstand ich das nuschelnde Mädchen nicht. Sie musste 3x fragen, ob ich eine Tüte will. Hatte meine eigene Tüte dabei. Fand sie wohl komisch.
Mangels vernünftiger Lebensmittel und aus Gründen von Hunger kaufte ich schließlich (was ich sonst niemals tue) einen Veggie-Dings beim Subway. Noch ein nuschelnder Typ. (Die geben sich alle keine Mühe.) Habe das System nicht verstanden. Nochmal dreimal irgendwas nachfragen. Beschämt das Etablissement verlassen mit dem Wissen, um 21cent betrogen worden zu sein, aber nichts zu sagen.
Als das Ding (ich meine das Veggi-Ding) dann noch nichtmal nach irgendwas schmeckte, sondern eher an eine Aufeinanderstapelung von Pappe erinnerte, war mir wirklich für einen Moment wie Einsamkeit. Danae, Philosophie, 5Min von mir weg wohnend, und Nanda, auch von der Philosophie und aus der Gegend, kamen vorbei und wir fuhren zum Grocery Store. Ich war zudem auch immer noch ein bisschen gejetlagged, das Sprechen fiel schwer.
Wir holten einen anderen exchange student vom Bahnhof ab, Jakob, fuhren zu Danae nach Hause und dort lernte ich dann Julia kennen, Psychologie, und Wakagi, Politische Philosophie, aus Tokyo. Jakob und Julia sind ebenfalls aus D - aber selbst Deutsch sprechen war an dem Tag schwer. Vermutlich war es eine sprachgrenzüberschreitende Sprachverwirrung.
Aber irgendwann ging es dann wieder. Es wurde noch ein wirklich schöner Abend, das Reden fiel nach einer Weile wieder ganz leicht und ich wunderte mich selbst darüber, wieso der Mittag so trüb gewesen war. Ich wurde per Spaziergang von einer ganzen Gruppe Philosophen nach Hause gebracht. Mit ihnen verbringe ich jetzt auch die meiste meiner Zeit. Es ist wirklich seltsam, was die Leute angeht, fügt sich hier alles ganz ohne mein Zutun zusammen. Ich lerne alle zwei Tage jemand neues kennen, der auch Philosophy Grad ist, mit dem die anderen befreundet sind oder den ich aus einem anderen Kontext schon kannte u.ä. Ich glaube, meine größte Angst war, dass ich hier isoliert sein würde. Was nicht zutrifft.
Erstaunlich aber wahr: Heute fahren wir alle und vielleicht noch ein paar andere Leute nach South Manhattan rein, es gibt ein Umsonst-Konzert von Camera Obscure. Das ist die erste Musik auf meinem Soundtrack für Long Island - mal abgesehen von Grillenzirpen, Zughupen, Möwenkreischen und seltsame-Vögel-Zwitschern. Vor dem Konzert gehen wir shoppen. Ich werde berichten.
An der Kasse verstand ich das nuschelnde Mädchen nicht. Sie musste 3x fragen, ob ich eine Tüte will. Hatte meine eigene Tüte dabei. Fand sie wohl komisch.
Mangels vernünftiger Lebensmittel und aus Gründen von Hunger kaufte ich schließlich (was ich sonst niemals tue) einen Veggie-Dings beim Subway. Noch ein nuschelnder Typ. (Die geben sich alle keine Mühe.) Habe das System nicht verstanden. Nochmal dreimal irgendwas nachfragen. Beschämt das Etablissement verlassen mit dem Wissen, um 21cent betrogen worden zu sein, aber nichts zu sagen.
Als das Ding (ich meine das Veggi-Ding) dann noch nichtmal nach irgendwas schmeckte, sondern eher an eine Aufeinanderstapelung von Pappe erinnerte, war mir wirklich für einen Moment wie Einsamkeit. Danae, Philosophie, 5Min von mir weg wohnend, und Nanda, auch von der Philosophie und aus der Gegend, kamen vorbei und wir fuhren zum Grocery Store. Ich war zudem auch immer noch ein bisschen gejetlagged, das Sprechen fiel schwer.
Wir holten einen anderen exchange student vom Bahnhof ab, Jakob, fuhren zu Danae nach Hause und dort lernte ich dann Julia kennen, Psychologie, und Wakagi, Politische Philosophie, aus Tokyo. Jakob und Julia sind ebenfalls aus D - aber selbst Deutsch sprechen war an dem Tag schwer. Vermutlich war es eine sprachgrenzüberschreitende Sprachverwirrung.
Aber irgendwann ging es dann wieder. Es wurde noch ein wirklich schöner Abend, das Reden fiel nach einer Weile wieder ganz leicht und ich wunderte mich selbst darüber, wieso der Mittag so trüb gewesen war. Ich wurde per Spaziergang von einer ganzen Gruppe Philosophen nach Hause gebracht. Mit ihnen verbringe ich jetzt auch die meiste meiner Zeit. Es ist wirklich seltsam, was die Leute angeht, fügt sich hier alles ganz ohne mein Zutun zusammen. Ich lerne alle zwei Tage jemand neues kennen, der auch Philosophy Grad ist, mit dem die anderen befreundet sind oder den ich aus einem anderen Kontext schon kannte u.ä. Ich glaube, meine größte Angst war, dass ich hier isoliert sein würde. Was nicht zutrifft.
Erstaunlich aber wahr: Heute fahren wir alle und vielleicht noch ein paar andere Leute nach South Manhattan rein, es gibt ein Umsonst-Konzert von Camera Obscure. Das ist die erste Musik auf meinem Soundtrack für Long Island - mal abgesehen von Grillenzirpen, Zughupen, Möwenkreischen und seltsame-Vögel-Zwitschern. Vor dem Konzert gehen wir shoppen. Ich werde berichten.
_vel - Aug 24, 07:40