Starbucks, Transatlantic Homezone
Es ist doch alles sehr weitläufig. Ich bin ewig gelaufen, einfach die Straße runter von der Penn Station Richtung Süden. Wollte ja zum Ground Zero.. Irgendwann kam gar nix mehr. (Das war nicht Ground Zero.) Dann bin ich links gelaufen. Und dann war ich plötzlich in Chelsea.
Seltsam, Hauskomplexe wie Ghetto und die nächste Straße wieder total hübsch mit Treppchen und Bäumchen.
Bin trotzdem (nach einer ganzen Weile!) wieder nach Norden geflohen, ich fands tatsächlich ein bisschen unheimlich. Inzwischen wird es auch ein bisschen dunkel. Und sitze jetzt wieder in einem Café das ich kenne: oh-oh a clean, well-lighted place. Hocke im Fenster verloren zufrieden mit Coffee of the week und non-fat milk und sehe die Dunkelheit sich in der neighborhood niederlassen wie Nebel.
Ich muss aber noch nach Brooklyn. Genauer gesagt, in diese WG in Greenpoint (nähe East River).
2 Möglichkeiten, wie es jetzt weitergeht (beide mit Überwindung verbunden):
(a) ich stelle mich an die Straße und winke ein Taxi
(b) ich versuche, öffentlich nach Greenpoint zu kommen
Ich glaub, ich nehm den Kaffee lieber mit auf die Straße, bevor es noch unheimlicher wird.
Was in Tue noch unwahrscheinlich schien, klappt jetzt einfach. Heute Abend schneie ich bei Mike rein, meinem Housing Coordinator. Dort (i.e. in Brooklyn, nah dem East River) schlafe ich diese erste Nacht, in seiner WG, auf seiner Luftmatratze. Aber das erzaehlte ich glaube ich bereits. Ich habe alle Umsonststadt- und Fahrplaene eingesackt (even for the Bronx) und den Lonely Planet Guide im Rucksack vergessen. Aber das ist egal, ich benutze nichts von alledem. Ich lasse mich einfach nach Manhattan fahren, steige auf gut Glueck an der Penn Station aus, gehe ans Tageslicht und das erste, was ich sehe, ist das Empire State Building.
I don't know where I'm heading. Und zur Abwechslung fuehlt sich das mal wieder GUT an.
Morgen ist Montag. Ich ignoriere einen evt. sich einstellenden Jetlag und stehe frueh auf. Ich unterhalte mich und fahre dann in die Stadt zum Kaffee trinken. Hole mein Gepaeck morgen Nachmittag am Terminal ab, fahre dann nach Jamaica (die Main Station in Brooklyn) und steige dort in die LIRR (Long Island Rail Road) nach Port Jefferson EASTBOUND um. Es dauert doch nicht 2.5hrs. Es dauert bloss 1.5.
Filmplakat: Mondays are tempting.
Ich plane ganz normal. Das erste eigtl, was mir auffaellt. Keinerlei Irritation. Natuerlich verstehe ich die meisten Leute kaum. Aber der Rest irritiert mich not at all. Ich laufe hier rum, als wuesste ich. Vielleicht passen Tue und ich einfach nicht zusammen. Armes liebes Tue mit netten Menschen und schoener Landschaft. Hier regnet es. Gute Zeiten fuer Kapuzenpullis.
High St Brooklyn Bridge.
Broadway - Nassau St.
Am Dienstag gehe ich schonmal nach Stony Brook, bevor der grosse Run am Mittwoch kommt, und bringe die Initial Interviews hinter mir. Dann das Campusgelaende erkunden und Nathan, meinem Graduate Studies Coordinator von der Philosophie, einen Besuch abstatten. Der hat mir schwaebischen Apfelkuchen versprochen. Everything back to normal? Well give it some time girl.
Und jetzt will ich zum Ground Zero.
Ich bin da!!!!!!
Und ich finde mich blendend zurecht und ich frage Leute ohne zu zoegern nach dem Weg oder dem Baggage Store und ich checke sofort wie die Bahnen fahren und welches Ticket ich brauche, setze mich in die A nach Manhattan / wo ist der Unterschied? Es ist eine Stadt.. so gross und so normal, wie ich finde, dass eine Stadt sein muss.
Ich hatte keine Ahnung. Und fuehle mich jetzt wirklich sehr sehr gut, wohl, angekommen, RIGHT. Irgendwas stimmt hier. Ich erweitere mein Gassenwissen um wo man fuer billig ins Internet kann: Right now blogging from Burger King right next to Macy's.
Ich habe per Spontanentscheid meine Sachen fuer $19 und 24hrs am Terminal 4 am JFK eingeschlossen. Alles nette Menschen, ich hatte mich auf Kaltschnaeuzigkeit eingestellt. Jetzt laufe ich mit leichtem Handgepaeck durch Manhattan. ES IST TOTAL TOLL!! Sagte die Frau bereits nach 30 Minuten am neuen Ort.
Animal Hospital. Dreck. Cemetery, Grabsteine ungewoehnlich europaeischen Stils reihan. Block Housing. 80 St - Hudson St. Back yards. Graffittiquilts. Grant Av. Fotosessiondesire.
Fahrt durch Brooklyn. Ein Typ stellt sich in die Subway, Ladies and Gentlemen may I have your attention please! ruft er in die eine und die andere Richtung, ich dacht jetzt gibts Emergency, aber nein, er ist bloss ein Student der Musikhochschule in Brooklyn und hat die biggest record ever zu verkaufen von seiner Band. Und dann stellt er einen squary Ghettoblaster auf den Sitz und es laeuft Wait! Oh yes wait a minute Mr. Postman!
Hey hey hey hey Mr Postman! Und vor mir hinter mir singen alle Leute mit. Einer der wenigen weissen Typen tanzt im Gang. Die Lady mit dem I love you Mommie-Tattoo vor mir macht Gangsta-Gesten. Ich komme mir vor wie in einer Coca Cola-Werbung.
Euclid Av. "NY is not for little pussies who scream." Ich finde mich hier sofort zurecht. The system lies right before me + I step into + use it. Repeat until feeling V.I.P.
£3 fuer 30min Internet in Heathrow. Es gab keinen Schlaf mehr in Hirschau diese Nacht und ab jetzt gibt es auch keine Umlaute mehr. Direkt nach der Sprache werde ich die Landschaft vermissen. London hat naemlich keine. Alles jenseits des Flughaftenfensters ist Wolke.
Ich verkneife mir Spontaneinkaeufe bei Harrod's Knightbridge. Versace. Gucci. And even Chanel. I ignore every duty free shop. I simply ignore everything except them ROAD signs and driving on the left and the measures and that this is the first insular thing happening today and that I will have to get used to those fucking TASTATURES that keep sabotating my international blogging attempts! All my beautiful British words were thrown away by the browser, off the internet and into the anonymous stratosphere.