Sunday, 26. August 2007

Lower Manhattan - In search of Pier 17 (2)

- well you know, she's not that big anymore here in the US.
- yeah I know, but I was seriously thinking about spending €70 just to see this woman this year in Germany!
- oh, really?

Durch die inzwischen dunkel gewordenen Straßen lief ich meiner Gruppe hinterher, unfähig, die Begeisterung zu artikulieren. Da war die inspirierende Suzanne, groß in Europa immer noch, hierzulande nur noch eine kleine Bühne in einem Park, den vel nicht kennt.

Durch die hochgeschlossenen Straßen, den Leuten hinterher, Eis kaufen wollen, nicht sicher sein, welches Eis, welches gut; links neben mir auf dem Restbürgersteig zum Verkauf ausgelegte DVDs, rechts eisrufende andere Verkäufer. Eingetrichtertes Taschefesthalten; Slalomlauf durch die Straßen entlang von Leuten, ohne Hektik dabei zu fühlen, das ist eine Kunst der Stadtgeborenen, wie Anemuôt aus den Bergen einmal sagte. Rechts, rechts, Kirche. Kerzen aufgestellt vor der Kirche, Fotos und Fotos, Zeitungsartikel, In loving memory of. Links, rechts, großes Hotel zur Linken, dann zur Rechten diese riesige Baustelle. WTC Site.
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Stehenbleiben, Mundschließen vergessen, sprachverhindert, umsehen, habt ihr das auch gesehen; nobody's watching. Wohin? Hinterherlaufen, Moment ein Foto, nein kein Foto, obwohl doch -- nein ich bin kein Tourist -- doch ich bin einer. Nein bin keiner. Bin berührt. Das ist Unterschied! Moment! Keiner fragt. Wo sind sie hin? Ne Security-Frau fragen.

Der Job der Security-Frau hängt entweder mit diesem Supersize-Hotel vor dem WTC Site zusammen oder mit dem WTC Site selbst. Oder sie bewacht einfach Lower Manhattan - zusammen mit ein paar anderen Leuten, natürlich.
Wir haben es an diesem Abend nicht rausgefunden. Aber sie wusste den Weg zum Pier 17. Zurück die Straße, ob das eine der Straßen, durch die die Staubwolken rollten? Natürlich rollten sie durch alle diese Straßen. Zwischen den Giganten die sich rechts und links der Straßen in ihren Höhen ausschweigen rollte der Staub und die Leute rannten und hockten sich hinter aufgerissenen Autotüren auf den Boden und schrien. Wo war ich? Ich war in Witten vor dem Fernseher und außerdem auch noch eine derjenigen, die einen sich soeben angekündigt habenden dritten Weltkrieg damals für nicht ausgeschlossen hielten. Okay, rechts abbiegen, links nach kurzer Weile, über die Straße, nicht auf die Ampel achten das machen nur Touristen.

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Aber der Broadway ist auch wirklich überall.
Naja, senkrecht gesehen.

Vorbei an noch mehr Giganten.
Kleinen Menschen kann im Financial District nichts passieren.
Aber da ist auch schon die Hafenstadt.

Dann: wie eine neue Stadt, andere Stadt, still New York; durch Hafengassen, jetzt ist klar wohin, und jetzt hört man auch Musik. Die Musik kommt vom Wasser her. Im Wasser liegt ein großes Schiff es heißt Peking. Aber der Name ist eher unwichtig.

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Zwischen dem Schiff und den riesigen Schatten eine Straße wieder, über dem prospektiven Publikum, und das geht unter ihr her, über Publikumsköpfen fahren sie sehr schnell; der S St Viaduct, sagt mir die Straßenkarte jetzt nachträglich. Eisverkäufer wieder, ich habe vergessen dass ich Eis essen will; ein Häagen Dazs-Laden zu meiner Linken, aber das Interesse daran habe ich an einer der Straßenecken vergessen.

Jetzt gibt es Musik neben dem Schiff: Akustikgitarren von Frauen in blauen Kleidern mit Pilzfrisuren. all alone in a room following lines on maps. Älteren Männern in Hemden an Bässen. he likes to read books written for girls, prides himself on being a man of the world. it's in the darkest places he gets his thrills. he will disappoint you if you see through his perfect smile.
Die Band covert Abba. Und New York hört zu.

Lower Manhattan - In search of Pier 17 (1)

girl sits wieder mit den Straßenkarten U-Bahnfahrten an irgendeinem bereitgestellten Schreibtisch der Welt herum und plant die strategisch günstigsten Ausstiege für den morgigen Tag. Um die Mittagszeit ist drittes Arrival in Manhattan geplant. Und noch immer ist die Konzertgeschichte vom Freitagabend nicht rekonstruiert.

Das liegt teilweise daran, dass ich nicht weiß, wo wir eigentlich ausgestiegen sind, als wir von Williamsburg mit der Subway reingefahren sind. Ich glaube, Union Square war ein Fehlschluss, da nur eine Umsteigestation. In Wirklichkeit ist der Union Square viel weiter oben. Und wir waren ja in Lower Manhattan. In Wirklichkeit sind wir irgendwo ausgestiegen, wo ich nicht mehr weiß, auf der Suche nach Pier 17 am East River. (auf der anderen Seite vom East River.) Und da war dann aber auch ein Platz; von der Nun-Konstruktion mit den Karten vor der Nase würd ich sagen, es muss der City Hall Park gewesen sein. Aber ich weiß es nicht mehr.

Beim Passieren jenes unbekannten Parks also stellte ich eine Bühne zu meiner Linken fest. Oh, Musik everywhere tonight. Die Band spielte "Tom's Diner" von Suzanne Vega. vel freute sich. Das ist nämlich vels Musik. Und Suzannes Album "Solitude Standing", obwohl ich glaube in L.A. aufgenommen, ward im letzten Jahr vels Ebenfalls-Soundtrack (zusammen mit PJ Harvey und noch ein paar anderen) für NYC-experience.

Zweiter Gedanke war dann, dass es doch komisch ist, in NYC eine Suzanne Vega-Coverband spielen zu lassen. Zudem: Krasse Gleichheit der Stimme mit Suzanne Vega.
Oh da: Ein Plakat von den Veranstaltungen an diesem Platz heute Abend. Now playing: Suzanne Vega.

What?

Port Jefferson Harbor

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took a walk to Port Jeff Harbor with my house mate.
pretty touristy down there.

if you had a boat, what would you name it? here are some suggestions.

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and imagine there still was a God, where would you go for a visit?

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they're all located at the main street, almost one next to the other.
in case you're not that churchy type, it's okay to worship other entities:

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e.g. mothers, burdens & sailors

free choice! it's Sunday.


Disgusting of the day:

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found in a Mexican grocery store near Harbor

Williamsburg

Es ist heiß hier, humid heat, seit drei Tagen um die 30°C, drückend, grillend die Insektenwelt der Insel auf der anderen Seite des Fensters, nun auch schon zur Vormittagszeit. Meine Vermieterin hat mir einen Ventilator vorbeigebracht. Ich dankte ihr sehr.
Alle Fenster hier sind glücklicherweise mit Mückennetzen ausgestattet. Gestern die Woche, zu meiner Ankunft, war es dafür so kalt, dass ich im Zero Point Schlafsack geschlafen habe MIT Decke drüber. Nun kann ich die Sommerkleider doch noch anziehen. Ich beschwere mich nicht über Hitze, ich bin froh darüber. Und der Winter mit seinen -18°C kommt noch früh genug.

Am Freitag nach der Uni (Orientations letzter Tag) sind wir wieder nach NYC reingefahren. Mit dem Auto braucht man da ca. 1 1/2 Stunden. Zuerst waren wir in Williamsburg (hipster young artists Loftbewohner-neighborhood in Brooklyn). Das Viertel ist vollgepostert mit Street Art, ausgefallenen Boutiquen, jeder Menge Thai & Japanese Food-Anlaufstellen, ab und an einem freien Parkplatz für Studenten aus Long Island, Loftannoncen, Synagogen und, wie auch schon in Greenpoint, polnischen Blumenläden alle fünf Geschäfte lang.

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Die Leute, mit denen ich nun fast jeden Tag unterwegs war, exklusive mir, weil ich die Fotografin war,
an einer Williamsburger Kreuzung, an der wir herumstanden zu Zwecken der Shoppingplanung,
obwohl wir im Enddefekt kaum was gekauft haben


Der Diversität des Ortes sind alle New Yorker natürlich längst aware und so avancierte Williamsburg zuletzt zur wohl beliebtesten neighborhood in Brooklyn; so beliebt, dass sie begann, sich selbst in ihrer Diversität zu feiern, was man am rapiden Anstieg der Mietpreise abzulesen vermochte; so beliebt, dass die wirklichen Hipsters schon gar nicht mehr in Williamsburg wohnen wollen und zum Beispiel eher in die nicht so frequentierten Nebengegenden ziehen wie eben Greenpoint, wo ich ja zu ganz zu Anfang auch gelandet war (ich berichtete).

Einkaufen geht hier aber trotzdem ganz gut, und essen wie trinken auch. Ich bin in der äußerst prekären Lage, dass ich, wenn ich einmal angefangen habe mit Einkaufen, vermutlich nicht mehr damit aufhören werde. Deshalb habe ich noch gar nichts eingekauft. Aber direkt morgen fahren Danae und ich wieder rein. Wenn die Uni Anfang September dann wirklich anfängt, wird dazu, nehme ich mal an, erstmal keine Zeit mehr sein. Und jetzt ist das Wetter auch noch wirklich gut..

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Nach dem Einkaufen (at least für die anderen Leute) sind wir nach Manhattan gefahren, fürs Konzert, und später wieder zurück nach Williamsburg, wo wir unser Auto hatten. Waren dann noch in einer Surfbar, wo der Boden aus Sand war und arme große Fische in kleinen rot und grün beleuchteten Aquarien herumdümpelten, um gute Atmosphäre zu verbreiten. Surfvideos auf Super-Acht wurden auf wäscheleinenartig aufgehängte Leintücher geworfen und an Musik spielten sie europäische Popmusik. Vor allem letzteres war kinda exotic.
Wir bestellten Cocktails und ich erhielt allein an diesem Abend noch über 20 Mückenstiche, die interessanterweise alle an meinen Beinen stattfanden und ohne Übertreibung beinah zur Schmerzhaftigkeit ausarteten. Auch heute noch, am Sonntag, kann ich nicht behaupten, dieses Vorkommnis mit seinen geschwollenen Folgen irgendwie ignorieren zu können. Wasser drauftun hilft nicht, und an deutsches Fenistil hab ich nicht gedacht. Werde nach amerikanischem Äquivalent Ausschau halten gleich morgen, wenn ich Unmengen an Dollars in Sunblocker investieren werde.

SBU II

Eine Woche genau bin ich jetzt hier. Und diese erste Woche hätte wirklich nicht besser sein können. Die Orientation, für die ich meinen Herflug um €505 nach eine Woche früher verlegen musste, war wenig informativ, ein wenig psycho und auf jeden Fall voll mit unnötigem Zeug. Schwamm drüber. Es gibt viele Dinge zu erledigen, und einige von ihnen funktionieren nicht ganz so, wie sie vermutlich sollten. Vieles, zB das komplette Enrollment, läuft übers Internet. Leider ist die Uni-Website ziemlich crappy, sodass ich mich auf Probleme an vielen Enden und Ecken einstelle, die ich in endlosen Gesprächsgängen in der nächsten Woche nur langsam zu klären in der Lage sein werde. Ich kenne solche Prozeduren schon aus Tübingen - seltsam, dass auch amerikanische Unis das hinkriegen - ich dachte ja immer, Tübingens Verpeiltheit läge an Tübingens strukturaler Historizität.

Das Philosophy Department ist total nett. Auf alle Leute, die ich bisher dort kennen gelernt habe, trifft das zu. Für das ganze Geld, das ich bisher für alles ausgegeben habe (ich weiß schon gar nicht mehr, obs €1000 oder €2000 waren, die in all dem Chaos mehr oder weniger den Bach runtergegangen sind), gabs eine glaubhafte Entschuldigung und eine Naja-Entschuldigung. Und jetzt ist man halt da und das Geld ist halt weg. Dafür gabs dann aber am ersten Tag im Department tatsächlich Apfelkuchen.

Orientation geht hier über zwei Wochen. Was dort gesagt wurde bisher, hätte man auch an einem Nachmittag sagen können. Aber wir machen mal viele Worte. Die International Graduate Orientation ist jetzt vorbei und nächste Woche gibts noch ne Doctoral Orientation und ne Philosophy Orientation am Department direkt. Ich glaub, damit hätten wirs dann. Ende August müsste ich dann auch wissen, welche Kurse ich genau belege und was für Bücher ich da genau brauche.

Von den Graduate Philosophy Students habe ich inzwischen wohl schon 80% kennen gelernt. Die sind offensichtlich alle untereinander befreundet. Wir haben alle unsere Büros auf demselben Flur, werden also Büro an Büro hocken. Nächste Woche ziehe ich in meins ein, lerne vllt Taylor kennen (mit dem ich das Büro teilen werde) und kaufe mir vllt, wenn ich billig finde, ein gebrauchtes Fahrrad.
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