Valentino & The City (1)

Nein, heute ist nicht der Dreizehnte, obwohl alles zunächst danach aussieht. Der Himmel irgendwas zwischen weiß und grau. Meine Mitbewohnerin grün-frottiert und verschlafen. Ich zu müde zum Soduko-Rätseln. Mitbewohnerin wünscht mir heute statt eines guten Morgens einen frohen Valentinstag. Das hat mir außerhalb von Beziehungen noch keiner gewünscht.
- "Ach, das wünschen die im Radio schon seit gestern Abend."
Ich hatte gerade zum ersten Mal erfolgreich mit der neuen Kaffeemaschine experimentiert.

In Kingston-Throop steigen Schulmädchen mit Heliumballons in die Subway. Die Mädchen wissen schon ganz genau, was Sache ist. Die Jungs, die schon in der Subway sitzen, kichern aber noch.
Im Seminarraum an der Columbia, eine einstündige Subwayfahrt später, schiebt eine Kommilitonin selbst gebackene Herzchenkekse mit rosa Zuckerguss für alle auf den knarrenden Historientisch.
Der Dozent, ein Philosoph dem sein Name vorauseilt der aber hier unerwähnt bleibt, entert den Raum und wünscht zur Begrüßung erstmal Happy Valentine. Sodann geht es wieder um die Dynamiken in Überzeugungssystemen, unterbrochen von Kekskrümeln.

Zwei Stunden später verlasse ich das imposante Gemäuer; vorbei an Rodins Höllentorknienden husche ich und quer über den grecoromanischen Campus, der mit Ballons, Schleifen und Glückwünschen kopfüber dekoriert ist.
Scharen gutgekleideter Graduates kommen mir entgegen mit Blumen in ihren Handschuhen, Schnitt oder Topf.
An den Türen der Verbindungshäuser wartet der amerikanische Fleuropdienst mit Rosensträußen, dass ihm aufgemacht wird.
Sonnenbebrillte Schränke von Gangstas in Kapuzenpulli und Lederbomberjacke laufen mit jeweils ca. drei herzförmigen rosa Luftballons die West 103rd Street entlang.

Was feiert ein Land, in dem es vor Singles und Frischgeschiedenen nur so wimmelt?

- "No matter if you're in a relationship, or if you're just dating.
And even if you're a single: On Valentine's Day,
we celebrate all the love you got within you
and all the love you got for everyone around you."

Bereits vor Tagen hatte in meinem Emailpostfach die Hineinflatterei von Glückwünschen begonnen zu einem Tag, den - wie ich bisher dachte - außer den Medien sowieso niemand feiert -
Und so komme ich nicht umhin, mich in dieser rosaroten aufgepusteten Zuckergusslandschaft auf der Upper West Side doch slightly misplaced zu fühlen. Zudem verspüre ich auch irgendwie gar kein Bedürfnis danach, die Liebe in mir und oder etwa auch zu meinen Mitmenschen zu feiern.
Lieber will ich Kaffee - Deus ex machina tut sich der nächste Starbucks vor meinen winterunterkühlten Äuglein auf. Und ich weiß ja nicht, oppet Marktstrategie is, oder ob ses einfach vergessen haben, aber inside the cafe - nix mit rosa!
jazz (guest) - Feb 16, 11:21

ich komme nicht umhin dir mitzuteilen, dass wir gerade die satc saison wiedereröffnet haben. immer wenn ich deine sachen lese, hier, dann werde ich fernwehleidig. ohne cafés, egal ob mit oder ohne rosa wäre alles noch viel schlimmer, irgendwie. und ohne kaffee auch.
zuckergusslandschaft. ein schönes wort.
zuckrige grüße von der kuchenvollgestopften jess

jazz (guest) - Feb 16, 11:24

oh. und es gibt noch eine fortsetzung? hat die was mit jon bon zu tun? ich bin in freudiger erwartung

_vel - Feb 16, 11:36

psst.. kommt noch!
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